Osthafen II
Dieser Beitrag behandelt den Osthafen II (östlich der A661) in Frankfurt. In meinem Beitrag Osthafen Frankfurt werden allgemeine Daten zum Osthafen behandelt. Die Fotos dieses Beitrages entstanden aber alle im Osthafen I (westlich der A661).
Die Fotos zum Osthafen II gliedern sich in folgende Themen:
- Gedenken - NS-Lager für Sinti und Roma
- Blick auf Offenbach (Hafen)
- Gaswerk Ost - Industriekultur
- Sand - Verarbeitung
- Farben
- Weitere Fotos
DIE NS-BEHÖRDEN DER STADT FRANKFURT AM MAIN SETZTEN AUF DIESEM GELÄNDE SEIT DEM SOMMER 1937 SINTI UND ROMA-FAMILIEN ZWANGSWEISE FEST. SIE "LEBTEN" HIER UNTER UNMENSCHLICHEN BEDINGUNGEN:
1942 WURDEN SINTI UND ROMA IN DAS ZWANGSLAGER KRUPPSTRASSE VERBRACHT: VON DORT WURDEN MEHR ALS HUNDERT MENSCHEN VOR ALLEM NACH AUSCHWITZ VERSCHLEPPT UND DORT ERMORDET.
"Weckt mich nicht aus meinem Traum,
damit diese Welt nicht verstehen muß,
wie ein Rom behandelt wird."
(Lied der Sinti und Roma in Auschwitz)
Vom Frankfurter Osthafen II aus gibt es ungewohnte Perspektiven und Blicke auf Offenbach am Main. Im Vordergrund ist natürlich die Hafeninsel, die sich zur Zeit noch stark im Umbruch befindet. Ungewohnt ist der Hügel des entstehenden Offenbacher Hafenparks. Der Blick geht aber auch auf die Offenbacher Institution Hafen 2, das Heizkraftwerk sowie auf zwei Denkmale der Route der Industriekultur: Kohlekran und Gasturm.
Von vielen Stellen im Osthafen II sind die Überreste des Industriedenkmals Frankfurter Gaswerk Ost zu sehen. Das Gebiet erstreckt sich an der Südseite der Schielestraße 18-30 und wird östlich durch die Peter-Behrens-Straße begrenzt. Der Industrie-Architekt Peter Behrens gestaltete 1910 die Gebäude. Ab 1912 wurde hier Gas produziert (Kokerei) - bis in die 70er Jahre. Die wichtigsten Bauten sind der Klinkerbau an der Schielestraße, der Büros und Werstätten enthielt, der Wasserturm (verklinkert), das mit dunklen Ziegeln gemauerte Kessselhaus sowie vier Flüssigkeitshochbehälter (Rundturm), von denen nur noch einer existiert.
Weitere Informationen liefert ein Artikel der Frankfurter Rundschau vom 30.01.2019.
Große Teile der Gebäude und des Geländes sind heute ungenutzt. Offensichtlich existiert noch immer kein Nutzungskonzept. Die Fotos zeigen Impressionen dieses Architekturdenkmals, das eher eine Industriebrache ist.
Auch der Osthafen II bietet Motive zum Thema Sand an. Dazu möchte ich verweisen auf weitere Artikel (Links unten auf der Seite)
Dominant sind die Farben Gelb und Rot. Blau kommt bei illegalen Müllablagerungen zum tragen.
Einige Fotos zeigen wie sich die Natur alte Industrieflächen langsam zurück erobert. Brachgelände müssen offensichtlich auch geschützt werden: "Wir setzen Grenzen" vor roten Früchten oder "Video Überwachung" vor Wildwuchs.
Genutzt wird ein großes Gelände von der Frankfurter Entsorgungsgesellschaft FES sowie einer Schrottsammlung.