Mahnmal für Zwangsarbeiter

Im Eingangsbereich des Neuen Friedhof Offenbach befindet sich ein Mahnmal, das an die Zwangsarbeiter*innen in Offenbach erinnert. Errichtet wurde dieser Gedenkstein 1989 aufgrund einer Initiative der Offenbacher Friedensinitiative (OFI) und des Stadtrats Schaller (Die Grünen). Alle noch aufzufindenden Firmen, die Zwangsarbeiter*innen beschäftigt hatten, wurden angeschrieben und um eine Spende für den geplanten Gedenkstein auf dem Neuen Friedhof gebeten. Seinerzeit löste das einen Skandal und viel Entrüstung der Politik und der Unternehmen aus.

Schließlich haben ein Offenbacher Unternehmer, der damals nicht involviert war, und A.J. Weinberger von der FAZ Geld für den Gedenkstein gespendet. Die damalige Kulturdezernentin Beul hat sich an der Suche nach einem schönen Stein und der Gestaltung dann beteiligt. Realisiert wurde der Gedenkstein von der Fa. SCHNEIDER GRABMALE, Offenbach.

Der Text wurde gemeinsam entwickelt. Im September 1989 wurde der Gedenkstein enthüllt. Dabei wurde erstmals die lange Liste der Offenbacher Firmen und öffentlichen Einrichtungen vorgelesen, die von 1939-1945 Zwangsarbeiter*innen beschäftigt hatten.

Fotos

Die Hauptinschrift lautet:

Zum
Gedenken
an die
Zwangsarbeiter
- Frauen, Männer
und Kinder.
Sie wurden aus ihren
Heimatländern nach
Offenbach verschleppt
und für die Kriegs-
produktion missbraucht.
Viele von ihnen kamen in
den Jahren 1943 bis 1945
in Offenbacher Betrieben
und Lagern ums Leben.

Zur Erinnerng
und Mahnung.

Die zweite Inschrift lautet:

Sowjetunion
Polen
Jugoslawien
Frankreich
Belgien
Italien
Tschechoslowakei
Niederlande
Spanien
Ungarn

Die kürzlich (Anfang 2018) um das Mahnmal gepflanzten Blumen waren in den Farben rot, gelb, weiß und Blau. Rot steht für das vergossene Blut aber auf für die Liebe. Gelb soll an das Licht erinnern. Weiß soll den Wunsch nach Frieden zum Ausdruck bringen. Blau zeigt die Farbe des Himmels.