Die Jahn-Eiche und der Turnvater

Die Jahn-Eiche in Offenbach ist ein schöner Solitär-Baum an der Ecke Friedrichsring - Gutenbergstraße. Sie ist ein Naturdenkmal. Ihren Namen hat sie in Erinnerung an den "Turnvater Jahn" - Friedrich Ludwig Jahn, 1778 - 1852. Vor der Eiche steht ein Gedenkstein zu Ehren von Jahn.

Ist diese Ehrung gerechtfertigt? Dazu bringe ich zwei Zitate, eines vom "Turnvater" persönlich und ein anderes von seinem Zeitgenossen Heinrich Heine.

In sei­nem »Deut­schen Volks­tum« schreibt Jahn: »… un­rei­fe Bü­cher sind weit ge­fähr­li­cher als un­rei­fe Kar­tof­feln; schlech­te Bü­cher ver­derb­li­cher als un­ge­sun­des Fleisch. Es gibt Bü­cher genug, die von Hen­kers­hand samt ihren Ver­fas­sern ver­brannt zu wer­den ver­dien­ten.«

Zitiert nach Siegfried Lenz: Gelegenheit zum Staunen. Vortuner der Nation.

Heine schreibt in Die romantische Schule über Jahn: "... der Patriotismus des Deutschen hingegen besteht darin, daß sein Herz enger wird, daß es sich zusammenzieht wie Leder in der Kälte, daß er das Fremdländische haßt, daß er nicht mehr Weltbürger, nicht mehr Europäer, sondern nur ein enger Deutscher sein will. Da sahen wir nun das idealische Flegeltum, das Herr Jahn in System gebracht; es begann die schäbige, plumpe, ungewaschene Opposition gegen eine Gesinnung, die eben das Herrlichste und Heiligste ist, was Deutschland hervorgebracht hat, nämlich gegen jene Humanität, gegen jene allgemeine Menschenverbrüderung, gegen jenen Kosmopolitismus, dem unsere großen Geister, Lessing, Herder, Schiller, Goethe, Jean Paul, dem alle Gebildeten in Deutschland immer gehuldigt haben."

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