Lenz - Novelle von Georg Büchner
Gespielt im Schauspielmonolog von Christian Wirmer
Protagonist bei Georg Büchner ist der Dichter Jakob Michael Reinhold Lenz. Er war neben Goethe und Schiller einer der maßgebliche Repräsentanten der literarischen Epoche des Sturm und Drang. In seiner fragmentarisch hinterlassenen und 1839 posthum veröffentlichten Novelle Lenz beschreibt Georg Büchner die fortschreitende Geisteskrankheit des Dichters während eines Aufenthaltes bei dem Sozialreformer und Pfarrer Johann Friedrich Oberlin in der Zeit vom 20. Januar bis 8. Februar 1778.
Büchner hat in seinem Lenz einen schonungslosen Bericht gegeben von einem Heimatlosen – unbehaust in der Welt und im eigenen Leib, von einem, der mit offenen Wunden in der Welt herumirrt. Er wusste, dass solch ein pathologischer Fall immer auch die Attacke eines Einzelnen gegen Alle ist und es sich dabei um ein System der aufgerissenen und aufgewühlten Seele handelt.
Obwohl mit großem Talent ausgestattet bleibt Lenz zeitlebens ein Unbehauster und Unverstandener und gerät immer mehr in die Isolation und Vereinzelung.
Christian Wirmer erzählt und interpretiert Georg Büchners düstere Novelle derart eindringlich, frei und gleichzeitig so normal, zeitgemäß, unpathetisch und wie gerade eben selbst erlebt, so dass sich dem niemand entziehen kann.
Online-Fassung von Lenz beim Projekt Gutenberg DE.
Aufführung am 17. November 2014 im Theateratelier, Bleichstraße 14H in Offenbach. Eine Veranstaltung des Heinrich-Heine-Club Offenbach.