Twingi LandArt 2022
Kunstschaffende aus dem In- und Ausland stellen entlang der alten Fahrstrasse durch die Twingischlucht Skulpturen und Installationen aus.
Von Juni bis Oktober findet in der Twingischlucht die 16. TWINGI LAND ART statt. 13 Kunstschaffende und Künstlerkollektive zeigen ortsspezifische Installationen und Interventionen, die in einen Dialog mit der Landschaft treten. Die Ausstellung bietet ein besonderes Kunsterlebnis inmitten der einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft des Binntals.
Teilnehmer*innen TWINGI LAND ART 2022:
Renata Bünter (CH), Eveline Cantieni (CH), enart (CH), Nicolas Fournier (CH), Institut für Intersinnforschung (AT/DE), Valentin Merle (CH), Atelier collecif ISA de l’OSEO Valais (CH), Eva-Maria Pfaffen (CH), Denis Rouèche (CH), Ursula Rutishauser (CH), Laetitia Salamin (CH), Jasha Schmidt (CH), Cristian Zabalaga (CL/CH).Quelle (10.07.22): https://www.landschaftspark-binntal.ch/de/entdecken-erleben/veranstaltungen/ausstellungen.php?offer=43838
Als Teenager arbeitete ich während der Schulferien als Wanderwegmarkierer. Jeden Tag machte ich mich mit einem Weidenkorb, in dem sich die Materialien für das Malen der traditionellen Beschilderung befand, auf den Weg. Im Frühling entlang der Suonen und im Sommer auf den höher gelegenen Pfaden. Auf dieser alten Straße besteht keine Gefahr, sich zu verirren. Die Markierungen sind eine Einladung, den Blick zu verlagern, die Gedanken schweifen zu lassen, es komplizierter zu machen, auch wenn es einfacher ginge. RAUTE/LOSANGE, ist eine Variation einer emblematischen geometrischen Form.
www.nicolas-fournier.ch
Quelle (10.07.2022):https://www.landschaftspark-binntal.ch/de/entdecken-erleben/sommeraktivitaeten/landart.php
Seit jeher sind Menschen unterwegs gewesen: auf der Suche nach Arbeit und einem besseren Leben, auf der Flucht vor Krieg oder Unterdrückung oder auch aus Abenteuerlust. Heute ist das Thema Migration besonders negativ besetzt. Während wir in unseren komfortablen Häusern sitzen und um unseren Wohlstand bangen, hausen viele Flüchtlinge unter prekären Bedingungen in Containern und Zelten. Und einige kommen niemals an ihrem Ziel an.
www.jashaschmidt.com
Quelle (10.07.2022):https://www.landschaftspark-binntal.ch/de/entdecken-erleben/sommeraktivitaeten/landart.php
166 Halbkreise in verschiedenen Brauntönen wiederholen sich auf einer grossen Leinwand. Die Farbe stammt von Lärchenrinde, die der Künstler in der Schlucht gesammelt hat. Die Lärche ist der Baustoff für die alten Walliserhäuser und ein prägendes kulturelles und visuelles Element des Binntals. Das Muster, eine sich weiderholende Variation des Kreises, steht für die Dynamik des Wachsens, für Multiplikation und Expansion. Indem er die Technik des Färbens in seine künstlerische Praxis integriert, stellt Merle einen direkten und sinnlichen Bezug zur Geschichte und Tradition des Tals her.
www.instagram.com/val.merle
Quelle (10.07.2022):https://www.landschaftspark-binntal.ch/de/entdecken-erleben/sommeraktivitaeten/landart.php
Suche den perfekten Standort – und aus dem Chaos wird Geometrie! Das Künstlerkollektiv enart, bestehend aus Christoph Koch sowie Alwin und Kevin Fries, hat ein weisses Quadrat auf den Fels gemalt, fragmentiert wie der Bündnerschiefer und vergänglich wie der Schnee. Die mit Leimfarbe und Kreidepigmenten ausgeführte Malerei wird sich mit der Zeit auswaschen und verblassen. Die Intervention soll daran erinnern, dass die Siedlungen im hinteren Binntal bis zum Bau des Strassentunnels 1964 im Winter häufig nicht erreichbar waren, da die Strasse durch die Twingi wegen Lawinen nicht passierbar war.
www.enart.org
Quelle (10.07.2022):https://www.landschaftspark-binntal.ch/de/entdecken-erleben/sommeraktivitaeten/landart.php
Die erste Ausstellung mit dem blauen Plastik gestaltete ich 1995 in der Kunsthalle Bern; dort wurde das Meer mit einem Holzgeländer gebändigt, und ich bat die Museumsaufsicht, die Plastikfolie täglich einmal aufzuschütteln. Hat man aber einmal an das Meer gedacht, ist es nicht mehr wegzudenken. Das Plastik ist seither immer wieder als Teil einer Installation oder Skulptur bei mir aufgetaucht. Hier im Tunnel in der Twingi-Schlucht zieht sich das blaue Material über die dem Fluss zugewandte Seite, beleuchtet von zwei Lichtschächten. zusätzlich. Die Folien sind in Bewegung und ein leises Rauschen ertönt. Das Aufschütteln besorgt nun der Wind.
www.renatabuenter.ch
Quelle (10.07.2022):https://www.landschaftspark-binntal.ch/de/entdecken-erleben/sommeraktivitaeten/landart.php
Weisse Schnurknäuel sprießen und wachsen aus dem Erdinnern der kraftvollen Twingilandschaft. Dem Wasser oder dem zur Lawine verdichteten Schnee vergleichbar, bewegen sie sich talwärts. Die Powerknäuel führen den Betrachtern die Wucht und die Kraft der Twingi vor Augen. Die Natur, das Wetter, der Wind werden die Schnüre und Knäuel im Laufe der Ausstellung in nicht voraussehbarer Weise verändern und ihnen die synthetische weisse Erscheinung nehmen. Mehr und mehr werden sie sich der Landschaft angleichen und ein Teil von ihr werden.
www.eva-maria-pfaffen.kleio.com/profile
Quelle (10.07.2022):https://www.landschaftspark-binntal.ch/de/entdecken-erleben/sommeraktivitaeten/landart.php
Ein kleiner Wald, bestehend aus drei Bäumen: Tanne small, Tanne medium et Tanne large. Diese Intervention ist eine Zweckentfremdung von symbolischen Elementen des Strassenverkehrs - eine ironische Hommage an die alte Fahrstrasse, die durch die Twingischlucht führte. Die industriell gefertigten Schilder verwandeln sich, versuchen natürlich zu werden, um mit der Landschaft zu verschmelzen, die ihrerseits wahrhaft natürlich ist.
www.visartevaud.ch/artists_member/roueche-denis
www.upandcoming.ch/artists/denis-roueche
Quelle (10.07.2022):https://www.landschaftspark-binntal.ch/de/entdecken-erleben/sommeraktivitaeten/landart.php
Der Titel «Ausweichstelle» bezieht sich auf die entlang des Wegs angelegten Ausbuchtungen und die frühere Funktion des Twingiwegs als Fahrstrasse nach Binn. Ausweichstellen müssen frei bleiben, damit der Verkehr fliesst. Indem sie den Platz mit angehäuften Absperrelementen besetzt, stellt die Künstlerin dessen Funktion in Frage und lässt metaphorisch an Situationen der Verhinderung denken, wie wir sie aus der Covid-19-Pandemie kennen. Die sich unkontrolliert überkreuzenden Bänder führen die Idee des Absperrens ad absurdum und erinnern daran, wie alles miteinander verbunden ist.
www.laetitiasalamin.ch
Quelle (10.07.2022):https://www.landschaftspark-binntal.ch/de/entdecken-erleben/sommeraktivitaeten/landart.php
Interplay zeigt ein Zusammenspiel unter Musikern (Piano, Bass, Drums) und gleichzeitig eine Interaktion zwischen agierenden Händen und Wasser. Die Wand des Wasserfalls bildet eine lebendige, sich ständig wandelnde Bildfläche, in die sich die Silhouetten der Musikerhände unaufdringlich integrieren. Sie laden dazu ein, den Fels zu berühren und das Wasser über die eigenen Hände fliessen zu lassen. Mit dem wechselnden Lichteinfall und den sich verändernden Reflexionen treten Kunst und Natur in einen Dialog und das Rauschen des Wasserfalls wird zum Sound eines imaginären Trios.
www.urru.ch
Quelle (10.07.2022):https://www.landschaftspark-binntal.ch/de/entdecken-erleben/sommeraktivitaeten/landart.php
Wie kann es sein, dass wir Bio-Milch kaufen und einen Städtetrip mit dem Flieger machen? Dass wir Ökostrom haben aber täglich Fleisch essen? Dass wir mit einem Stadt-Geländewagen zur Twingi fahren – mit dem Velo auf dem Fahrradträger? Diese Diskrepanz – die Gleichzeitigkeit von Bemühen und nicht bemerken, von nicht konsequent sein, greift TIME OUT! auf. Ein großes Plakat für einen SUV steht an einer ehemaligen Poststraße. Ist es Werbung? Oder Kunst? Und: Ist dieses Auto wirklich nötig?
www.intersinn.art
Quelle (10.07.2022):https://www.landschaftspark-binntal.ch/de/entdecken-erleben/sommeraktivitaeten/landart.php
2021 haben wir die Twingischlucht besucht und waren tief beeindruckt, von der grandiosen Natur. Wir fühlten uns stärker, intensiver und lebendiger und gleichzeitig winzig klein. Das Herz in der Höhle ist ein Symbol für die gegenseitige Abhängigkeit zwischen der Natur und dem Handeln des Menschen. Wir sind ein Produkt der Natur und hängen für unser Überleben von ihr ab. Die steinfarbene Patina soll die Illusion vermitteln, dass dieses herz ein Teil des Berges ist. Lausche deinem Herzschlag und fühle dich im Bauch dieser Mutter Natur, ganz in der Nähe ihres Herzens!
www.oseo-vs.ch/secteur-adultes/insertion-sociale-active
Quelle (10.07.2022):https://www.landschaftspark-binntal.ch/de/entdecken-erleben/sommeraktivitaeten/landart.php
Cristian Zabalagas Installation besteht aus vier Guckkästen, die die Natur des Binntals unterschiedlich einrahmen und spiegeln. In ihrer Abfolge nehmen sie Bezug auf das Medium der Fotografie und des bewegten Bildes und erzählen eine Geschichte. Die Betrachtung jeweils nur eines Landschaftsausschnitts lädt dazu ein, neue Kombinationen zu erfinden und eine individuelle visuelle Erzählung zu entwickeln.
www.instagram.com/cristianzabalaga
Quelle (10.07.2022):https://www.landschaftspark-binntal.ch/de/entdecken-erleben/sommeraktivitaeten/landart.php
Eine am Stausee ausgelegte Picknickdecke lädt zum Verweilen und zu einer Pause beim Wandern ein. Der Platz reicht für mehr als eine Person. Die Decke steht für Nähe, Geselligkeit und Verbundenheit mit der Natur. Doch der Mensch ist nur zu Gast. Nach der Pause wird die Decke wieder zusammengelegt, eingepackt und auf den „Rucksack“ geschnallt.
Die Decke war 2017 unter dem Titel "My Home is My Castle" im Kulturort Galerie Weiertal, Winterthur, und 2018 unter dem Titel "Stay with me" im Max Frisch-Bad, Zürich, ausgestellt.
www.evelinecantieni.ch
Quelle (10.07.2022):https://www.landschaftspark-binntal.ch/de/entdecken-erleben/sommeraktivitaeten/landart.php