Gedenken an den Überfall von Nazideutschland auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941

Die Offenbacher Friedensinitiative hat zusammen mit den örtlichen Organisationen von:

Klub Offenach-Orjol, 069 vs racism, DFG-VK , DIE LINKE, DGB, DKP, Ev. Stadtdekanat, GEW, IPPNW, Jusos, NaturFreunde, Pax Christi, SPD, Stadtschüler*innen*rat, ver.di, VVN-BdA

zu einer Gedenkveranstaltung auf den Neuen Friedhof eingeladen.

Am 22. Juni trafen sich ca. 50 Menschen zum Gedenken an die Opfer des Überfalls von Nazideutschland auf die Sowjetunion. Die erste Station war der Gedenkstein für die in Offenbach umgekommenen Zwangsarbeiter*innen. Heike Städter führte uns mit Musik in die Veranstaltung.

Als erster Redner führte Wolfgang Reuter, ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Offenbach, uns die historischen Zusammenhänge dieses Überfalls vor Augen.

Dann wurde eine Textcollage zu Gehör gebracht, die Barbara Leissing (VVN-BdA) zusammengestellt hatte. Darin ging es um die Schicksale der Zwangsarbeiter*innen, wie sie verschleppt wurden, wie sie in Offenbach vegetieren mussten, wie mitleidlos sie behandelt wurden und auch wie ihnen im Nachkriegsdeutschland immer noch kein Recht zuteil wurde. Es trugen vor: Hibba Kauser (Jusos und 069 vs racism), Daniel Siefka, Clara Teichmann (SSR) und Lissy Maier.

Jochen Zietlow (OFI) und Clara Teichmann legten im Anschluss den Kranz des Bündnisses am Gedenkstein nieder.

Die Teilnehmer*innen der Veranstaltung zogen danach zum Gräberfeld der Zwangsarbeiter*innen. Dort wurde der Kranz des Klub Offenbach-Orjol niedergelegt. Werner Frei, der Vorsitzende des Klubs, erinnerte in seinen Gedenkworten an die lange Geschichte der Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. Er warb für Verständigung mit den Völkern der ehemaligen Sowjetunion und wies auf die völkerverbindende Wirkung der Städtepartnerschaften hin.

Spontan legten Schülerinnen der Schillerschule Offenbach Blumen an den Grabsteinen nieder und zündeten Kerzen an.

Schließlich wandte sich noch Christa Führer-Rößmann für die OFI und das Bündnis gegen Feindbilder, vor allem in Bezug auf Russland. Sie verknüpfte dies mit Forderungen an die Bundesregierung, wirksame Schritte in Richtung auf Verständigung mit Russland, ein neues Vertragswerk zur Rüstungskontrolle und Abrüstung zu tun. Sie schloss mit den Worten: „Verständigung trägt dazu bei diese Welt lebenswert zu erhalten. Nur gemeinsam haben wir eine Zukunft.“

Zum Abschluss trug Gabriele Scholz das Gedicht von Jewgeni Jewtuschenko „Meinst du, die Russen wollen Krieg?“ auf russisch und deutsch vor. Heike Städter spielte die Melodie der Vertonung dieses Gedichts.

Am Gedenkstein für Zwangsarbeiter*innen
Am Gräberfeld für Zwangsarbeiter*innen

Appell der Zivilgesellschaft

"Mit Sorge und Empörung nehmen wir die zunehmende Verschlechterung der Beziehungen zwischen der Europäischen Union, Deutschland und Russland zur Kenntnis. Diese unsägliche Entwicklung muss aufhören! Wir treten dafür ein, politische Probleme zwischen den Staaten in vernünftiger Art und Weise, im Dialog, mit Respekt und Achtung voreinander zu lösen. ..."

Mit diesen Worten beginnt ein Text, der an die Geschichte erinnert, eindringlich mahnt und zur Besonnenheit auffordert:
Appell im Wortlaut mit Unterschriftsmöglichkeit